Tiere im Alma-Lousenstift

Wenn es um das Thema "Tiere im Altersheim" geht, sind sich Psychologen und Tierschützer längst einig: Durch ihre kompromisslose Zuneigung stärken Tiere die Lebensfreude und somit die Lebensqualität der älteren Menschen. Wissenschaftliche Studien belegen die positive Wirkung von Hundebesuchen auf das körperliche Wohl der Senioren.

Seit Jahren haben die Bewohner und Mitarbeiter im Alma-Louisenstift beste Erfahrungen gemacht mit dem Einsatz von Tieren.

Wie alles anfing……
Angefangen hat alles mit Birgit Herbort, die zuhause Kanarienvögel hatte, von denen sie ein Pärchen mit ins Alma- Louisenstift brachte. Das Pärchen lebte etliche Jahre im Stift und hat mehrere Bruten großgezogen. Bewohner haben dies stets mit großem Interesse und großer Neugier verfolgt. Sie übernahmen auch Aufgaben wie das Füttern und halfen bei der Käfigreinigung oder schauten dabei zu. 2006 wurde das Angebot mit dem schwarzen Langhaarschäferhund Bronko erweitert, der sich für die Arbeit mit Senioren eignete. Er war ein ruhiger, ausgeglichener, nerven,- und wesensfester, gut sozialisierter Hund. Er hatte ein ausgeprägtes Gespür dafür, ob ein Mensch Kontakt mit ihm wünschte oder nicht. Bronko kam anfangs einmal wöchentlich, späterzwei- bis dreimal in der Woche.

Das Verhältnis von Bronko zu den Bewohnern war so ausgeprägt, dass Bronko sich frei im ganzen Haus bewegen konnte. Er wurde von Bewohnern, Mitarbeitern und Angehörigengleichermaßen akzeptiert. Damit war dann der Grundstein gelegt, dass im Alma- Louisenstift eine "4 Pfötchen Begleitung“ dazu gehört. Bronko wurde später von seinem Nachfolger Simba abgelöst, der dann wiederum Verstärkung von Ruby bekam. Später folgten auch Besuche mit Zwerghasenbabys oder auch 2 Alpakas, die sogar Fahrstuhl fahren können. Bewohner und Angehörige freuen sich immer riesig über den „tierischen Besuch“.

Die „4 Pfötchen“ Begleitung

Ruby und Simba sind heute fester Bestandteil im Alma- Louisenstift und nicht mehr wegzudenken. Ruby und Simba laufen in den Dienstzeiten ihrer beiden Frauchen mit und bewegen sich frei mit ihnen durch das Haus. Teils kommen sie morgens schon mit in die Grundpflege und bleiben bis zum Feierabend der beiden Mitarbeiterinnen auf den Wohnbereichen. Sie suchen immer wieder den Kontakt zu den Bewohnern und Angehörigen. Sie werden auch gerufen und teils in deren Zimmer mitgenommen.

Wenn bettlebende Bewohner es wünschen, werden die beiden auch mit ins Bett gelegt und können dort auch verweilen, solange es der Bewohner wünscht.
Beide Hunde sind fester Bestandteil der Gruppen - und Einzelbeschäftigungen. Ruby und Simba werden mit Hingabe gestreichelt und fest in den Arm genommen. Die Bewohner fangen dann oft an von früher zu erzählen, die Erinnerungen werden somit geweckt.

Die Hunde helfen den Bewohnern, das Langzeitgedächtnis sowie die Wahrnehmung und motorischen Bereiche zu aktivieren, zu fördern und beizubehalten. Dies wird erreicht beispielsweise durch Apportieren von Gegenständen. Die Bewohner greifen z.B. einen Ball und werfen ihn weg, den dann Ruby oder Simba freudig wieder zurück bringen. Hierbei wird die Grobmotorik angesprochen. Anschließend wird der Hund von den Bewohnern belohnt, indem diese sich aus einem Säckchen ein kleines Leckerli herausholen, wobei sie dann ihre feinmotorischen Fähigkeiten einsetzen müssen.

Beide Hunde können bei allen Krankheitsbildern der Bewohner eingesetzt werden. Die Hunde schaffen es, dass demenzerkrankte und unruhige Bewohner wieder konzentrierter und ruhiger werden, wenn sie sich mit ihnen beschäftigen. Bewohner, die einen Schlaganfall erlitten haben, erfahren eine deutlich verbesserte Wahrnehmung ihrer geschädigten Extremitäten. Der Hund liegt auf dem Schoß und der Bewohner spürt den Hund. Er kann seine geschädigte Körperhälfte besser wahrnehmen und versucht, sie wieder mit einzusetzen.

Auch die Mobilität wird angeregt, indem die Hunde mit dem Bewohner spazieren gehen. Bei uns sieht es dann so aus, dass der kleine Simba oft auf den Rollator gesetzt wird und Ruby nebenherläuft. Oder sie werden an der Leine geführt und es wird eine Runde durch den Park spazieren gegangen. Auch in der Tagespflege ist die kleine Lilly regelmäßig mit ihrem Frauchen im Dienst.